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Lagerplatz mit Tisch

aufgetischt

Ohne Tisch kann man nichts "auftischen", und das muss man auf einem Markt/Ausstellung ganz sicher tun. Also braucht man einen halbwegs "authentischen" Tisch, den man auch her-zeigen kann. Auf dem Bild seht Ihr unsere Lösung, die ich Euch gern etwas näher beschreibe, falls Ihr auch grad einen braucht: Dieser Tisch ist zur Gänze aus altem Abfallholz gebaut, lediglich eine Gewindestange, 8 Muttern und 8 Beilagscheiben, sowie ein wenig Holzleim kosteten ein wenig Geld (ca 10.- bis 14.- EUR). also wenn Ihr den nächsten Schrank zerlegt,...

Aufbau der Teile

zunächst wird ein viereckiger Rahmen gebaut, der in Länge und Breite je um 20 cm kleiner ist, als die Tischplatte später sein soll. So steht später die Tischplatte überall um ca 10 cm über, und das sieht ganz gut aus, und es ist praktisch. Ob es authentisch ist, da bin ich mir nicht sicher. Wer hier mehr Infos hat, bitte mit zukommen lassen.
Dieser Rahmen ist aus 50 mm Bohle/Brett gefertigt, weil die Ecken abgeschrägt werden sollen.

Ronja am Tisch

Hier gibt es zwei gute Varianten:

Entweder ein so starkes Material, dann kann man an den Ecken (in 45 Grad) absägen, und es bleibt noch genügend "Fleisch", damit die Beine noch stabil sind, dann bekommen die Beine einfach eine viereckige Form, und sitzen innen in diesem Rahmen,

oder, wie hier: man sägt eine viereckige Aussparung an den Ecken aus (bzw verkürzt die Bretter so, dass man nicht sägen muss), dann wird der Rahmen durch innen eingesetzte Drei-Ecke zusammengehalten, die dann mehrfach mit allen beiden dort anstossenden Brettern verschraubt und mit Holzleim verklebt werden. Die ganze Stabilität hängt von diesem Rahmen ab.

Tip: Wenn Ihr fertigen Holzleim verwendet, dann am besten den "wasserfesten", die Feuchtigkeit auf Märkten ist sonst "umwerfend". Natürlich könnt Ihr Euch auch "Knochenleim" auch selber machen, das ist noch "authentischer".

Und jetzt zu unserer kleinen "Mogelei"

Damit unser Tisch auch was aushält, und damit er "zerlegbar" (d.h. transportabel) ist, haben wir die Beine zum Abschrauben gemacht. Sicher nicht authentisch, aber praktisch. Hierfür war die Aussparung die Voraussetzung. Bei unserer Variante sollen die Tischbeine etwas über den Rahmen hinaus-stehen, aber das ist Geschmackssache, bündig geht genau so. in jedes Tischbein wird ein Stück Gewindestange eingeklebt, und dazu die Löcher so tief gebohrt, dass sie einen Zentimeter enden, bevor sie auf der anderen Seite wieder herauskommen. So sind sie von aussen nicht zu sehen. Die Länge der Gewindestangen richtet sich nach dem verwendeten Material, aber immer: Die Länge im Fuss + die Länge durch das (durchbohrte) Dreieckstück + 1 cm für eine Beilagscheibe und eine Schraube. Wir haben noch keine Tischplatte, aber jetzt kann er schon zusammen-geschraubt werden und sollte stabil sein. Es reicht völlig, die Schrauben mit der Hand anzuziehen, aber ein passender Schraubenschlüssel sollte (bes. bei feuchtem Wetter) mit dabei sein.

Und jetzt die Tischplatte

Tischzeichnung - 1 Auf dieser Zeichnung seht Ihr das Material:
Stärke 50 mm
2 mal 465 mm
2 mal 900 mm
2 Klötze ca 120 mm (diagonal zersägt = 4 Dreiecke)
Tischzeichnung - 2 Hier sieht man die Dreiecke mit ihren Bohrungen, dadurch werden die Gewindestangen gesteckt und festgeschraubt. Der Winkel der Durchbohrung sollte so gewählt werden, das einerseits das Loch aussen zwischen den Brettern rauskommt (von da aus bohren), aber auch innen, da wo die Mutter und die Beilagscheibe hin kommt, ein rechter Winkel ist, sonst klemmt die Schraube. Die Beine werden aus ca 50 bis 70 mm Vierkantholz hergestellt und (Beispiel für einen 80 cm hohen Tisch) auf 800 mm minus Tischplatte abgesägt, und wie beschrieben mit der Bohrung und der Gewindestange versehen ( 2 Tage trocknen lassen )
Tischzeichnung - 3 Die mit Gewindestangen versehenen Beine anbringen, die Schrauben durch die Löcher stecken, Beilagscheibe drauf, Mutter drauf und mit der Hand festziehen, fertig. Jetzt fehlt nur noch die Tischplatte.

Tischplatte - 1 Die Platte besteht aus ca 35 mm bic 50 mm dicken Brettern, die erst mal so geschnitten oder gehobelt werden, dass sie ohne Spalt aneinander passen. Masse gesamt = Unterteil plus 20 cm in beide Richtungen, bei uns also 110 cm x 66 cm.
Die schönere Brettseite nach unten auf dem Boden arrangieren und mit Zwingen oder anders zueinander halten.

Wenn alles passt, 2 Leisten zurecht schneiden, die bei der späteren Montage innerhalb des Rahmens bleiben würden, aber auch keinen grossen Abstand haben.

Tip: Einfach den Rahmen (mittig) auf die am Boden liegenden Bretter legen, ausrichten, und schon könnt Ihr die beiden Leisten passgenau zuschneiden. Bevor ihr sie montiert, noch Holzkleber zwischen die Bretter, wieder zusammen-"zwingen" und Leisten drauf (wie gerade angezeichnet). fertig.

Ob Ihr die Platte am Rahmen befestigt, oder ob Ihr die Platte nur auflegt, bleibt Euch überlassen, wenn der Rahmen stabil ist, geht beides. zum Schluss die Schönheitsreparaturen:

Tischplatte - 2 Unser Holz hatte reichlich Macken und Altersspuren, aber es sollte ja gar nicht nach einem neuen Tisch aussehen. Die allergröbsten Macken jedoch haben wir repariert, damit auf dem Tisch nicht alles gleich umfällt.

Üblicherweise würde man dafür z.B. Flüssigholz (in der richtigen Farbe) verwenden, tolles Material, aber teuer und für diesen Zweck übertrieben:

Sammelt einfach die Schleif-Reste, die von diesem Holz sind und rührt sie in ein wenig Holzkleber ein, bis eine bazige (teigige) Masse entsteht. Und damit schmiert oder spachtelt Ihr die Löcher zu, mit ein wenig Bauch (steht über die Oberfläche über), weil die Masse etwas "schwindet", wenn sie trocknet.

Trocken lassen mindestens 2 Tage.

Dann abschleifen (eigentlich "beischleifen") und fertig

Tischplatte - 3 Die Oberflächenbehandlung ist nicht zwingend erforderlich, aber einwachsen oder einölen erhöht die Wetterbeständigkeit und somit auch die Haltbarkeit.

So sollte sich das sehr gut abgelagerte Holz auch nicht verwerfen, wenn es einmal nass wird.

Und jetzt viel Spass damit und ordentlich auftischen...

Maz